Sprachsommer 2017

22. August 2017

Sprachschüler in Aachen im Sommer 2017

Der beste Sommer meines Lebens.

Im Februar 2017 hat mich meine Lehrerin angerufen. „Haben Sie Pläne für diesen Juli?“ – fragte sie. „Keine“-antwortete ich. „Dann fliegen Sie für den ganzen Monat nach Deutschland“. sagte sie. Ich war außer mir vor Freude und konnte das zuerst überhaupt nicht glauben.

Vor der Reise hatte ich aber auch ein bisschen Angst. Was für die Leute sind die Deutschen? Ich hatte immer gedacht, dass sie kalt und sehr zurückhaltend sind. Dieses Bild zeigen uns die Bücher und die Filme in Russland. Ich kann jetzt ganz ehrlich sagen, das stimmt nicht. Natürlich sind alle verschieden, aber ich spreche jetzt von den Leuten, die ich in Deutschland kennen gelernt habe. Alle waren nett und hilfsbereit. Ich weiß, dass mein Deutsch weit entfernt von Perfektion ist, aber sie hatten Geduld mit mir, darum fühlte ich mich bei meiner Gastfamilie und ihren Freunden wohl.

Meine Gastfamilie ist noch ein Wunder in diesem Monat. Ich hatte vor dieser Reise noch nie für so lange Zeit außerhalb gewohnt. Ich hatte Angst mich in Deutschland allein zu fühlen. Es ist klar, dass ich meine Familie vermisste, aber ich hatte kein richtiges Heimweh. Vom ersten Tag an fühlte ich mich bei Peter und Tatjana wie zu Hause. Sie waren wie meine richtigen Eltern. Am Morgen frühstückte ich wie in einem 5 Sterne Hotel, wir hörten das deutsche Radio zusammen und beantworteten die Fragen des Rätselspiels. Täglich holten sie mich nach der Schule ab und wir gingen zusammen in die Kantine. Nach dem Mittagessen aßen wir immer Eis und besprachen die Neuigkeiten und unsere Pläne für die Woche und das Wochenende. Am Abend blieben wir oft zu Hause um im TV Krimis zu schauen (auf Deutsch natürlich). Wir haben auch zusammen Ausflüge nach Belgien und in die Niederlande gemacht. In Maastricht zum Beispiel, sind wir mit dem Segway gefahren. Ich kann nicht ausdrücken, wie dankbar ich bin für alles was sie für mich getan haben.

Mein Studium an der Schule verlief auch ausgezeichnet. Es gab 18 Studenten in meiner Gruppe und sie kamen aus verschiedenen Ländern: der Türkei, Spanien, der Ukraine, Malaysia, Indonesien, Zypern, Mexiko, Tadschikistan, den USA, Polen, Japan, Moldawien, Kasachstan und Russland. Das war ganz wunderbar die Gebräuche verschiedenen Kulturen auf Deutsch zu besprechen. Am besten hat mir gefallen das wir uns einfach auf Englisch hätten unterhalten können, aber nein, wir versuchten fast immer auf Deutsch sprechen um unsere Kenntnisse zu verbessern.

Fast jeden Tag hatten wir verschiedenartige Aktivitäten. Wir hatten z.B. Filmabende, besuchten Museen und Parks, gingen in Cafés. Am den Wochenenden machten wir Ausflüge, auch in andere Länder. In einem Monat habe ich 4 Länder besucht: Deutschland, Belgien, Frankreich und die Niederlande und ca. 10 größere Städte. Reisen in Europa ist wirklich einfach und die Tickets für Studenten sind sehr billig. Natürlich vergaßen wir nicht zu studieren, Ich war in der Gruppe B2. Am Ende des Studiums stand auch die Abschlussprüfung. Ich habe bestanden und die Note 1,3 bekommen. Damit war ich sehr zufrieden. Ich glaube, mein Deutsch ist in diesem Monat viel besser geworden.

Was habe ich nach dieser Reise außer schönen warmen Erinnerungen und B2 Deutsch bekommen? Als Erstes, habe ich viele Freunde gefunden. Wir stehen weiterhin miteinander in Kontakt in den sozialen Medien und üben auch weiter Deutsch zusammen. Zweitens, hat das Leben in Europa mir gezeigt, wie wichtig es ist, immer positiv zu bleiben. Die Leute in Deutschland lächeln mehr. Sie sind meistens freundlich und höflich. Sie beschweren sich nur selten. Ich glaube, wir, Russen, müssen das auch lernen und ein bisschen lebensfroher werden.

Alexandra Smuradko

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